SZ, 18. Dezember 2009
Weihnacht auf Polnisch, Libanesisch und Amerikanisch
Allerlei ist vorbereitet zum „Internationalen Weihnachtsfest“ in dem Veranstaltungshaus „Alte Bäckerei“ in Großhennersdorf. Daniela Reiche vom Verein „Augen Auf“ hat für die letzte Veranstaltung des Vereins im laufenden Jahr aus verschiedenen Ländern rund zehn Leute eingeladen, die Weihnachtsgeschichten aus ihrer Heimat erzählen sollen. Unter den Gästen waren auch Heinz und Heidrun Küchler aus Herrnhut. „Das Thema Libanon interessiert mich sehr, da ich selbst schon dort im Urlaub war“, sagt Heidrun Küchler.
Die erste Adventsgeschichte erzählt die Zittauer Hochschuldozentin Becky Smith aus den Vereinigten Staaten. „Der eigentliche Weihnachtstag ist bei uns der 25.Dezember. Da schauen die Kinder aufgeregt in ihre am Vorabend aufgehängten Strümpfe, ob Santa Claus ihnen kleine Geschenke gebracht hat“, erklärt die Amerikanerin, die seit 1995 in Deutschland wohnt. Für ihre Landsleute ist der 25. Dezember ein Tag, an dem sich viel Zeit für die Familie genommen wird. „Der 26. ist bei uns kein Feiertag, aber die meisten Leute haben frei und wollen ihre unnützen Geschenke umtauschen“, erklärt sie.
Heinz Küchler fragt Becky, ob es in ihrer Heimat auch Herrnhuter Sterne zu sehen gibt. Sie erinnert sich jedoch nur an die aufwendige elektrische Beleuchtung in ihrer alten Heimat. „Um die Beleuchtung gibt es einen regelrechten Wettbewerb bei uns. Aber lebendige Kerzen auf dem Weihnachtsbaum wie hier, kenne ich gar nicht“, erklärte Becky und bringt mit ihrer Erklärung über Wachskerzen die deutschen Gäste zum Schmunzeln.
Nach Becky Smith erzählt die Studentin Martina Mackowski, wie ihre polnische Familie Weihnachten feiert. „Eine Woche vor dem Weihnachtsfest beginnt meine Oma mit Kochen.“ Schließlich kommen auf ihren Festtagstisch zwölf Gerichte, die jeder Gast zumindest probieren muss. „Da müssen wir unbedingt hin“, sagt Heinz Küchler scherzhaft zu seiner Frau. Der pensionierte Pfarrer ist dieses Jahr von Dresden nach Herrnhut, die Heimat seiner Frau, gezogen. Beide stammen aus Missionsfamilien und interessieren sich sehr für das Reisen und ferne Länder. „Die Verwandten meiner Frau waren auf Mission in Lappland, meine Verwandten in Tansania“, erzählt er. Als dann der Student Toufic Succar aus dem Libanon erzählt, dass ein typisches Gericht bei ihm Bulgur, eine Art grobe Hartweizengrütze, mit Lamm ist, gerät Heidrun Küchler ins Schwärmen. „Seit ich im Libanon im Urlaub war, koche ich das auch ganz oft.“