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Sehen =

 
 
 
 
 
Seinen Blick auf etwas richten.
Betrachten, unterscheiden, entdecken.
Schauen Sie mal.
Jemandem sein Gehör schenken.
Lauschen, aufhorchen, zuhören.
Hören Sie doch.
Das Höchste der Gefühle.
Spüren, anfassen, empfinden, berühren.
Greifen Sie zu.
Etwas mit dem Geruchsinn aufnehmen.
Einatmen, schnüffeln, erfahren.
Schnuppern Sie rein.
 

 

Meinungen

 
 
 

::: Udo Lindenberg :::

 
„Seit Jahren warnen Initiativen, Vereine, Prominente und einige Ämter vor der immer weiter wachenden Bedrohung durch Rassisten, Faschisten und Nationalsozialisten in der heutigen Zeit. Ohne wesentlichen Erfolg. Bis die Medien im letzten Jahr, nach einigen in ihrer Brutalität kaum zu übertreffenden Weise stattgefunden Übergriffen der „Rechten„ gegenüber Andersdenkenden und Andersaussehenden, dieser fatalen Situation endlich Aufmerksamkeit schenkten.
Seither brauchen sich Menschen nicht mehr zu verstecken, die etwas gegen den braunen Schmutz unternehmen. Veranstaltungen gegen Rassismus und Intoleranz sind in fast jeder Ecke Deutschlands in den Terminkalendern zu finden. Um so freundlicher war ich überrascht, aus der so angeprangerten Oberlausitz eine Anfrage für einen Auftritt auf einem Fest der Verständigung im Dreiländereck zu Polen, Tschechien und Deutschland zu erhalten. Leider standen einem Auftritt meinerseits bereits Termine im Wege. Dennoch hat das Kulturwochenende Augen auf - Zivilcourage zeigen meine absolute Unterstützung und ich wünsche, dass sich möglichst viele Menschen dieser Sache annehmen, um auch in dieser Region der Intoleranz und der Gewalt gegenüber die Augen auf zu machen und nicht wegzuschauen. Es darf keinen Winkel mehr geben, in dem sich dieses braune Pack - geschützt vom Wegschauen anderer Menschen - ihren verbrecherischen Taten ungestört hingeben können. Am Kulturwochenende bin ich in Gedanken bei euch, und bei der nächstmöglichen Gelegenheit steige ich für Augen auf in Zittau auf die Bühne. Augen auf - Zivilcourage zeigen! Viel Glück, ahoi, Euer Udo.”
 

::: MATTHIAS PLATZECK :::

 
Rechtsextreme Gruppen gewinnen besonders dort an Einfluss, wo es am demokratischen Engagement der Bürgerinnen und Bürger mangelt und demokratische Organisationen zu schwach vertreten sind. Rechtsextremisten machen sich breit, wo wir ihnen den Platz lassen. Deswegen müssen Markt- und Bahnhofsvorplätze, öffentliche Verkehrsmittel, Gaststätten, Schulen, Jugendeinrichtungen und Sportvereine als Orte der Sicherheit und der Toleranz verteidigt werden. In einer menschlichen Gesellschaft darf niemand Angst haben vor Gewalt. Auch verbale Gewalt muss bekämpft werden. Dazu brauchen wir den Mut und die Zivilcourage von möglichst vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern.
Der Verein „Augen Auf Oberlausitz“ hat die Herausforderung erkannt und handelt danach. Er arbeitet für ein starkes und dauerhaftes Netzwerk demokratischer Initiativen in einem toleranten Sachsen.
Für den langfristigen Erfolg solcher Projekte ist eine offene und offensive, klare und beherzte Auseinandersetzung mit der Ideologie des Rechtsextremismus und seinen gefährlichen Vereinfachungen notwendig. Die Sozialdemokratie hat die politische Aufklärung über den Rechtsextremismus zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht. Besonders in Sachsen gilt es, die NPD zu entzaubern und ihre Funktionäre politisch zu isolieren.
Aktuelle Umfrageergebnisse ermutigen uns in diesen Anstrengungen. Mehr Jugendliche in den neuen Ländern kehren dem Rechtsextremismus den Rücken. Doch das geschieht nicht von allein. Die Gefahren sind nicht gebannt. Regionale und lokale Wahlergebnisse neonazistischer Parteien sind nach wie vor alarmierend. Noch immer gibt es viel zu viele menschenfeindliche Anschläge von unsäglicher Brutalität.
Daher begrüße ich die Arbeit von “Augen Auf Oberlausitz e.V.“ sehr und wünsche allen, die mithelfen unsere Gesellschaft demokratischer und menschlicher zu machen, viel Erfolg.
 

::: PROF. ERNST SIGMUND, ehem. Präsident der BTU Cottbus :::

„Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus ist froh über die Aktion Augen auf – Zivilcourage zeigen, denn Stadt und Region brauchen ein Klima, in dem sich die knapp 3000 ausländischen Mitmenschen – darunter rund 1000 ausländische Studierende – selbstverständlich wohlfühlen können. Die internationalen Studenten sollen sich gerne an Cottbus erinnern, wenn sie in ihre Heimatländer zurückkehren. Dies ist die Basis, auf der sich ein dauerhafter Kontakt zwischen Cottbus und Ländern in allen Kontinenten entwickeln könnte. Kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen in einer zunehmend globaler agierenden Welt gehören heute zur Selbstverständlichkeit.
Aber nicht allein aus wirtschaftlichen Interessen heraus ist es so wichtig, ein Klima der Toleranz zu schaffen, sondern es ist schlicht ein Gebot der Menschlichkeit. Auch Flüchtlinge aus Krisenregionen und Asylsuchende sollen sich in Cottbus und Umgebung zuhause fühlen. Darum ist es wichtig, dass jeder einzelne sich diese Aufgabe zu eigen macht. Deshalb: „Augen auf”, wenn die Menschenwürde angegriffen wird und im Rahmen des Möglichen „Zivilcourage” zeigen, wenn es notwendig ist!”
 

::: GOETHES ERBEN :::

„Gewalt hat noch nie etwas geändert. Egal, wann und wo, Gewalt war nie der Schlüssel in eine bessere Zukunft. Es ist schade, dass sich so viele Menschen vor etwas fürchten, was sie nicht kennen oder begreifen wollen. In einer Zeit, in der immer mehr Menschen verlernen, miteinander zu reden, ist es um so wichtiger, klare Standpunkte mit Worten und mit Taten einzunehmen. Deshalb unterstützen wir Augen auf - Zivilcourage zeigen.
Wer andere Menschen verachtet, weil sie anders sind, sollte ernsthaft darüber nachdenken, ob er selbst noch ein Mensch ist.”
 
 
 
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